Bus + Elektromobilität: Einsatz von Elektrobussen durch die BVG, aus Senat

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Frage 1:
Um wieviel höher werden die #Zahlungen des Berliner Senats an die #BVG im Vergleich zum letzten
Verkehrsvertrag ausfallen, wenn, wie vom Senat gefordert, ab 2020 nur noch #emissionsfreie #Busse
angeschafft werden dürfen?
Antwort zu 1:
Zurzeit sind E-Busse in der Anschaffung je nach eingesetzter Technik noch etwa 2-3mal
so teuer wie vergleichbare Dieselbusse. Hinzu kommt die notwendige Ladeinfrastruktur.
Aktuell kann allerdings nicht eingeschätzt werden, in welchem Umfang sich die
Mehrkosten zur Erreichung des genannten Ziels tatsächlich bewegen, da es sich bei den
bislang eingesetzten Elektrobussen noch nicht um erprobte Serientechnik handelt. In den
kommenden Jahren sind technische Weiterentwicklungen zu erwarten, die mit
zunehmender Serienreife zu einer deutlichen Kostensenkung insbesondere bei den
Anschaffungskosten von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur führen dürften. Hinzu kommen
Mengeneffekte durch die hohe Zahl zu beschaffender Fahrzeuge. Daneben sind die
Kosten eines E-Bus-Betriebes auch sehr stark von Betriebskonzepten, eingesetzten
Fahrzeugtypen und gewählter Ladetechnik abhängig. Im Bereich der Betriebskosten sind
dazu im laufenden, eingespielten Betrieb mittelfristig Kostensenkungen durch die im
Vergleich zum Diesel robustere und weniger komplexe Technik und geringeren
Wartungsaufwand wahrscheinlich.
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Frage 2:
Um welchen Betrag über- oder unterschreiten die Betriebskosten für die Buslinie 204, die seit 2015 mit
E-Bussen betrieben wird, die Kosten für den vorherigen Betrieb mit Dieselfahrzeugen?
Antwort zu 2:
Die BVG teilt hierzu mit: „Der E-Bus-Betrieb der Linie 204 ist ein Pilotprojekt zur
Realisierung einer Elektro-Omnibus-Linie. Das Ziel des vom Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Schaufenster Elektromobilität
geförderten Projektes bestand im Sammeln wichtiger Erfahrungen, die beim Ausbau
alternativer Antriebe bzw. insbesondere der Elektromobilität zu berücksichtigen sind. Bei
den eingesetzten E-Omnibussen auf der Linie 204 handelt es sich um
Einzelanfertigungen. Der stabile Betrieb dieser Omnibusse ist über die Zeit durch
kontinuierliche technische Verbesserungen erreicht worden, was für Forschungs- und
Pilotprojekte durchaus typisch ist. Ein Vergleich der Betriebskosten dieser Pilot-E-Busse
mit Serien-Dieselbussen ist vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll.“
Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass eine wichtige Zielsetzung von E-Bussen eine
deutliche Reduktion gesundheitsgefährdender Stoffe wie NOX, Feinstaub und auch von
CO2 ist, um die Luftqualität in Berlin zu erhöhen. Dieser Aspekt wird bei einem reinen
Betriebskostenvergleich nicht berücksichtigt.
Frage 3:
Bisher stammt der Strom für die Ebusse aus Kohlekraftwerken. Wie will man in Zukunft die Stromversorgung
für E-Busse sicherstellen, wenn man nicht nur auf Atom-, sondern auch auf Kohlekraftwerke verzichten
muss?
Antwort zu 3:
Die für den elektrischen Betrieb auf der Buslinie 204 notwendige elektrische Energie wird
von der BVG nicht separat eingekauft. Seit 1.1.2014 beschafft die BVG für ihren Bedarf
und insbesondere den Fahrstrom von U-Bahn und Straßenbahn ausschließlich Ökostrom
aus regenerativen Quellen. Der Anteil regenerativ erzeugten Stroms in Deutschland betrug
2015 31,8% und stieg in den letzten drei Jahren im Schnitt um +2,5% p.a. Es ist davon
auszugehen, dass das Angebot an regenerativ erzeugtem Strom in Deutschland auch in
den kommenden Jahren weiter deutlich ansteigen wird, so dass hier nicht von Problemen
bei der Energieversorgung auszugehen ist.
Berlin, den 04.09.2017
In Vertretung
J e n s – H o l g e r K i r c h n e r
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Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz