Bus: Buslinie 123 – endlich pünktlicher? aus Senat

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Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre
Schriftliche Anfrage wie folgt:
Die Schriftliche Anfrage betrifft teilweise Sachverhalte,
die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und
Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht,
Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zukommen zu lassen
und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR
um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung
erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie
wird nachfolgend gekennzeichnet wiedergegeben.
Frage 1: Die #Buslinie #123 endet seit dem 6. Januar
2016 am Hauptbahnhof, daher muss der 123er nicht mehr
durch die stauanfällige Invalidenstraße – hat sich seitdem
die mangelnde #Pünktlichkeit der Linie verändert und
wenn ja, wie?
Antwort zu 1.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Nach
weniger als zwei Monaten der Umsetzung einer Maßnahme
ist es generell schwierig eine grundsätzliche Aussage
zur Entwicklung der Pünktlichkeit zu tätigen. Die
Pünktlichkeit der Linie 123 lag im Januar 2016 bei 89%
und damit rund drei Prozentpunkte über dem Vorjahr.“
Frage 2: Welches sind trotz Wegfall der Staufalle Invalidenstraße
Gründe für Unpünktlichkeit der Linie 123?
Antwort zu 2.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Auf
der Linie 123 gibt es mehrere Streckenabschnitte, die
häufiger zu Verzögerungen führen.
Die Haltestellenbereiche in der Turmstraße sind häufig
durch Pkw und Lieferverkehr zugestellt. In der Beusselstraße
werden häufig Fahrzeuge in der zweiten Reihe
abgestellt. Zusätzlich kommt es zu Verzögerungen an der
Lichtsignalanlage Beusselstraße/Siemensstraße. Hiervon
sind neben der Linie 123 auch die Linien TXL und 106
betroffen. Bei Problemen auf der A100 weicht der Verkehr
auf die umliegenden Straßen aus. Rund um den Jakob-
Kaiser-Platz entsteht ein Rückstau. Darüber hinaus
entsteht in der Lehrter Str. vor Invalidenstr. häufig ein
Rückstau in Richtung Hauptbahnhof.“
Ergänzend ist anzumerken, dass an der Lichtsignalanlage
Beusselstraße/Sickingenstraße/Siemensstraße die
Einrichtung einer verkehrsabhängigen Steuerung mit
Buspriorisierung vorgesehen ist. Sie ist verkehrsrechtlich
angeordnet und befindet sich in der Umsetzungsphase.
Frage 3: Wie kann die Pünktlichkeit der Linie 123
weiter verbessert werden?
Antwort zu 3.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Eine
Verbesserung der Pünktlichkeit kann durch eine umfassende
Freihaltung der Haltestellen und Fahrwege erreicht
werden.“
Frage 4: Wie viele Busse der Linie 123 waren in den
letzten drei Quartalen 2015 unpünktlich (bitte aufschlüsseln
in verspätet/verfrüht)?
Antwort zu 4.: Im Rahmen der Berichterstattung der
Berliner Verkehrsbetriebe an den Aufgabenträger wird die
Pünktlichkeit der einzelnen Verkehrsträger übermittelt.
Die regelmäßigen Abfahrten an Haltestellen der Straßenbahn,
der U-Bahn und des Busses werden hierbei hinsichtlich
ihrer zeitlichen Lage in pünktliche und unpünktliche
Abfahrten unterteilt. Es wird nicht nach verfrühten
und verspäteten Abfahrten unterschieden. Als pünktlich
gilt eine Abfahrt von einer Haltestelle, sofern sie maximal
90 Sekunden verfrüht oder maximal 210 Sekunden verspätet
ist. Als unpünktlich gilt eine Abfahrt, wenn keine
tatsächliche Fahrt im pünktlichen Toleranzbereich liegt
und wenn eine Fahrt zwischen 211 Sekunden Verspätung
und der Zeit bis zur nächsten im Fahrplan ausgewiesenen
Abfahrt (bei Takten bis einschließlich 10 Minuten) bzw.
10 Minuten Verspätung (bei Takten über 10 Minuten)
erfolgt. Alle anderen Fahrten gelten als unregelmäßig.
Der Anteil der unpünktlichen Abfahrten gemessen an
allen als pünktlich oder unpünktlich bewerteten Fahrten
lag nach Angaben der BVG im 2. Quartal 2015 bei
14,5 %, im 3. Quartal 2015 bei 15,8 % und im 4. Quartal
2015 bei 14 %.
Frage 5: In welchem Maß ist bei der Linie 123 der 10-
Minuten-Takt ausgeweitet worden und wie hat sich
dadurch die Auslastung verändert?
Antwort zu 5.: Auf der Linie 123 ist keine Ausweitung
des 10-Minuten-Taktes erfolgt.
Frage 6: Wie stark war die Auslastung der Linie 123
in den letzten drei Quartalen 2015 (bitte auch die jeweiligen
Taktzeiten angeben)?
Antwort zu 6.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Die
jüngsten Zahlen, die der BVG vorliegen, stammen aus
den Sommerferien [hier besteht ein durchgängiger 20-
Minuten-Takt auf der Linie 123]. Zwischen 6 – 18 Uhr
lagen die mittleren Auslastungen von Montag-Freitag
zwischen 9,2 % und 22,4 %. In Richtung Mäckeritzwiesen
traten am Nachmittag Spitzenwerte von 49,4 % auf.
In Richtung Robert-Koch-Platz traten am Nachmittag
Spitzenwerte von 66,3 % auf.“
Berlin, den 10. März 2016
In Vertretung
C h r i s t i a n G a e b l e r
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Mrz. 2016)