Straßenverkehr: So kommt es zu den täglichen Sperrungen und Staus Berliner Stadtautobahn kurz vor dem Kollaps, aus Berliner Zeitung

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Weil zu viele Autos unterwegs sind, müssen immer wieder Tunnel und Einfahrten zur Autobahn gesperrt werden. Nun zeigt eine offizielle Statistik des Senats, wie oft das vorkommt. Der ADAC macht den Autofahrern keine Hoffnung auf Besserung.
Zu einem ganz normalen Morgen in Berlin gehören nicht nur Kaffee und Toast, sondern auch diese Verkehrsmeldungen. „Einfahrt Siemensdamm gesperrt“, „Einfahrt Antonienstraße gesperrt“, „Fahrstreifen vor dem Britzer Tunnel gesperrt“ – alles wegen „zu hoher Verkehrsbelastung“: Kaum ein Arbeitstag vergeht, an dem solche Hinweise nicht im Radio zu hören sind. Weil zu viele Autos unterwegs sind, gibt es regelmäßig Sperrungen von Teilen der Stadtautobahn. Die Folge: Autofahrer sind länger unterwegs. Jetzt nannte der Senat offizielle Zahlen, wie oft das inzwischen vorkommt. Sie zeigen: Die Autobahn ist am Rande ihrer Kapazität.

„Nie wieder“, klagt Jörg Becker vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC). „Vor kurzem musste ich jemanden morgens zum Flughafen Tegel bringen“, und das nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Die Autobahn A 111, die in die Nähe des wichtigsten Berliner Flughafens führt, war voll – wie immer im Berufsverkehr. „Doch noch länger dauerte es, von Tegel aus wieder dorthin zurück zu kommen, der Rückstau war gewaltig.“ Die Autobahn im Nordwesten leidet unter ihrer Doppelfunktion als Pendlerstrecke und Airport-Zubringer. Damit nicht genug: Am Jakob-Kaiser-Platz trifft sie auf den ebenfalls stark ausgelasteten Stadtring, die A 100.

Bloß kein Stillstand in der Röhre

Wozu dies führt, lässt sich anhand der jüngsten Statistik der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ablesen. Danach hat eine Zahl einen neuen Rekord erreicht: Die Einfahrt Siemensdamm am Jakob-Kaiser-Platz in Charlottenburg musste im vergangenen Jahr 468 Mal gesperrt werden, weil der Verkehr zu stark war. Das sagte ein Sprecher von Senator Andreas Geisel (SPD) auf Anfrage. Zum Vergleich: Im Jahr davor gab es …