VBB: Hans-Werner Franz in Ruhestand gegangen

http://www.lok-report.de/news/news_woche_montag.html

Brandenburgs Verkehrsstaatssekretärin Kathrin Schneider hat den Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (#VBB) Hans-Werner #Franz „als Motor bei der Entwicklung und Ausgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs in unserer Region und als engagierten Anwalt der Fahrgäste und der Verkehrsunternehmen des Verbunds“ gewürdigt. Franz wird heute anlässlich seines 63. Geburtstags in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin wird Susanne Henckel. Die 48-jährige Diplom-Ingenieurin für Stadt- und Verkehrsplanung wird ab kommenden Montag (3. März) offiziell die Geschäfte an der Spitze des größten deutschen Verkehrsverbunds aufnehmen. Staatssekretärin Schneider betont „Ich nehme den heutigen Tag zum Anlass, Hans-Werner Franz herzlich zum Geburtstag zu gratulieren und ihm für seine Arbeit zu danken. Er hat schon angekündigt, dass er für die Anliegen der Mobilität in unserer Region weiter mobil bleiben wird. Sein Leitspruch – Handeln aus Sicht und im Interesse der Fahrgäste – bleibt der Maßstab, an dem sich der VBB messen lassen muss.“ Hans-Werner Franz war seit Ende 2003 Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. In dieser Zeitspanne ist viel erreicht worden. Aktuell verzeichnen die VBB-Verkehrsunternehmen so viele Fahrgäste wie nie zuvor. Waren es 2002 1,18 Milliarden (täglich 3,2 Millionen), so wurden 2013 mehr als 1,3 Milliarden Fahrgäste (täglich 3,5 Millionen) in Berlin und Brandenburg gezählt. Die Einnahmen im Verbundgebiet sind gestiegen: 2003 wurden 794 Millionen Euro erzielt. 2013 waren es 1,2 Milliarden Euro, was im Vergleich zu 2012 ein Plus von sechs Prozent bedeutet. Allerdings steigen jährlich auch die Kosten. Aktuell wird der ÖPNV in der Region zu 47 Prozent aus dem Verkauf von VBB-Fahrscheinen und zu 53 Prozent durch öffentliche Mittel finanziert. Zum Erfolg des VBB tragen das einheitliche Tarifsystem und eine gemeinsame Fahrgastinformation bei. Zu den Aufgaben zählt die Vorbereitung und Umsetzung von Ausschreibungen im Wettbewerbsverfahren bei der Vergabe von ÖPNV-Leistungen für die Länder Berlin und Brandenburg. „In Sachen Nahverkehr kann Berlin-Brandenburg gut im Vergleich mit anderen Metropolregionen bestehen“, unterstreicht Schneider weiter: „Wenn wir heute insgesamt stolz auf ein gutes Angebot sind, so ist dies nicht zuletzt ein Verdienst des VBB, dem die schwierige Aufgabe obliegt, die Fahrpläne miteinander zu verknüpfen, die Interessen der Verkehrsunternehmen im Verbund mit den Verkehrsverbünden in unseren benachbarten Bundesländern in Einklang zu bringen. In diesem Zusammenhang war es auch eine Herzensangelegenheit für Hans-Werner Franz, die Verkehrsverbindungen von und nach Polen zu verbessern. Dafür stehen die Oderpartnerschaft, Tarifwaben in Polen, oder das Stettin-Ticket für zehn Euro.“ Im Januar 2005 erfolgt die Gründung des Centers für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement. Im Rahmen der Qualitätsarbeit des VBB sind seit Juni 2005 Qualitätsscouts unterwegs – ehrenamtliche Qualitätsbeobachter des Nahverkehrs. Der VBB setzte sich gerade unter Franz für eine ehrliche Infrastrukturanalyse, für eine funktionierende Infrastruktur, mehr Investitionen und vorbeugende Wartung sowie eine transparente Öffentlichkeitsarbeit ein. In die Ära Franz gehören auch die Einführung des Schülerferientickets für 29 Euro im gesamten VBB-Gebiet, die Einführung des VBB-Abo 65plus sowie Angebote wie der Bürgerbus oder der VBB-Bus- und Bahn-Begleitservice. Hans-Werner Franz, geboren am 27. Februar 1951 im hessischen Hochelheim, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Feinmechaniker bei der Firma Leica in Wetzlar und arbeitete dann bei der Deutschen Lufthansa. Nach dem Abitur über den zweiten Bildungsweg begann er 1975 ein Studium an der Universität Frankfurt mit den Fächern Betriebs- und Volkswirtschaft, Soziologie und Recht. Dieses Studium schloss er als Diplom-Volkswirt ab. Von 1982 bis 1986 leitete er den Geschäftsführungsstab beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, anschließend arbeitete er als Marketingchef und stellvertretender Geschäftsführer für den Frankfurter Verkehrsverbund. 1990 wechselte er als Referatsleiter zum Hessischen Ministerium für Finanzen. 1994 bis 2001 war er Bereichsleiter für Marketing bei der Zentrale der DB Regio AG in Frankfurt/Main. Seit 2001 arbeitete er als Geschäftsführer von Cubic Transportation System in Deutschland, die als Weltmarktführer Lösungen für die Optimierung moderner Vertriebssysteme im öffentlichen Verkehr anbietet. Am 8. Oktober 2003 wurde er vom Aufsichtsrat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH als Alleingeschäftsführer bestellt und nahm am 1. November 2003 seine Tätigkeit auf. Von November 2009 bis Oktober 2013 war er Präsident der EMTA (European Metropolitan Transport Authorities). Er war Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs e.V. (BAG-SPNV) und Mitglied des Organising Authorities Committee der UITP (International Association of Public Transport). Franz ist verheiratet und hat zwei Töchter (Pressemeldung Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, 03.03.14).