Bahnverkehr: Brandenburg: DVB zum Bahngipfel

http://www.lok-report.de/ Und wieder ist ein Jahr vorbei, der obligatorische „Bahngipfel“ war für Brandenburg fällig. Brandenburgs Miinisterpräsident Matthias Platzeck (SPD) und DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube traten im Anschluss an das Gipfelgespräch wieder vor die Presse und fanden natürlich nur gute Worte. Je größer die Investitionssummen sind, die dort genannt werden, umso besser! Also greift man, wie in den vergangenen Jahren auch schon, in die Zukunft. 1,7 Milliarden sollen es in den nächsten knapp fünf Jahren sein. Gut 270 Millionen will die DB AG in 2013 in Brandenburg ausgeben. Ein Ergebnis des Treffens Platzeck/Grube, das sonst nicht vereinbart worden wäre? Nicht im Geringsten! Die Bauschwerpunkte der DB AG stehen schon seit vielen Monaten fest und sind ebenso fest verplant. Da ändert auch ein Nachmittagskäffchen nichts. Von den genannten 270 Millionen dürfte der Großteil in den Weiterbau der Streckensanierung und -ertüchtigung Rostock – Berlin und in die weiteren bereits begonnen Bauprojekte in Brandenburg fließen. Auch der Umbau des Bahnhofs Cottbus steht schon seit mehreren Jahren auf der Agenda. Zu bedenken ist auch, dass es sich kaum um Eigenmittel der DB AG handelt. Die teuren Posten – Investitionen in die Infrastruktur – werden aus dem Bundeshaushalt finanziert. Hierzu trägt die Bahn in der Regel nicht mehr als 5 % der Investitionen. Bedauerlich findet der DBV-Landesverband, dass offenbar die vielen Probleme nicht angesprochen wurden, die es seit vielen Jahren bereits gibt: Wie soll der ständig zunehmende Güterverkehr auf dem vorhandenen Gleisnetz abgewickelt werden? Warum investiert die DB Netz AG ihre Gewinne nicht verstärkt in den Erhalt und Ausbau der Gleise und Anlagen? Warum steigen sowohl die Trassen- als auch Stationsentgelte der DB AG überproportional und verkleinern damit den politischen Spielraum für die Bestellungen von Verkehrsleistungen? Warum müssen Flächen an Bahnhöfen, die die DB AG nicht mehr benötigt, für viel Steuergeld dem Staatskonzern abgekauft werden, um dort Kfz- und Fahrradabstellplätze zu errichten? Richtig: solche kritischen Fragen hätten den harmonischen Eindruck des Treffens geschmälert und waren deshalb zu vermeiden. So ist es wieder ein schöner Termin geworden. Bis zum nächsten Jahr! (Pressemeldung DVB, 07.05.13).

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