Tarife + S-Bahn: DBV fordert auch Rückgabe der einbehaltenen Gelder an die Kunden

http://www.lok-report.de/ „Wir halten die Einbehaltung für gerechtfertigt, weil die Leistungen nicht erbracht wurden.“ Mit diesen Worten begründete Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) laut Plenarprotokoll vom 24. Februar 2010 die Abzüge von den vereinbarten Bestellentgelten bei der S-Bahn Berlin GmbH. Der DBV-Landesverband versteht nicht, warum die Fahrgäste, wie veröffentlicht, bis zu 8,3 Prozent mehr für eine Leistung zahlen sollen, die an vielen Stellen nicht wie vereinbart erbracht wird. Verkehrte Welt! Der eine Kunde soll mehr zahlen, denn „die Qualität bestimmt den Preis“ (VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz auf einer Pressekonferenz). Die anderen Kunden – die Länder Berlin und Brandenburg – ziehen selbstverständlich von den vereinbarten Zuschüssen seit Jahren etliche Millionen ab und sparen auf diese Weise. Diese Ungleichbehandlung muss endlich abgestellt werden. Ein ausgefallener Zug oder ein verpasster Busanschluss mit einer Wartezeit von einer halben Stunde in Falkensee wegen eines verspäteten Regionalzuges aus Berlin haben immer den gleichen Verursacher. Deshalb widerholt der DBV-Landesverband seine Forderung, dass eine Fahrpreiserhöhung nicht gerechtfertigt ist. „Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass es technische Probleme und Zugausfälle gibt. Das ist nicht akzeptabel und muss dringend abgestellt werden.“ So drastisch formulierte im Dezember 2012 ebenfalls VBB-Chef Hans-Werner Franz die Situation. Beispielsweise sind die Probleme auf der Berliner Stadtbahn immer noch nicht abgestellt. Viele Züge haben tagsüber Verspätungen von vier und mehr Minuten. Anschlüsse außerhalb Berlins gehen dadurch verloren und beeinträchtigen den gesamten Fahrplan. Selbstverständlich bekommen die Verkehrsunternehmen DB Regio und ODEG für verspätete oder ausgefallene Züge Gelder abgezogen. Nur die Fahrgäste sollen für die gleiche Leistung ab 1. Juli 2012 20 Cent (oder 8 Prozent) pro Einzelfahrt mehr zahlen. Deshalb wiederholt der DBV seine Forderung, dass sich die Qualität des Verkehrsangebotes auch in den Fahrpreisen niederschlagen muss. „Die Qualität des Angebotes, dazu zählen Pünktlichkeit, Sauberkeit und Komfort, müssen sich für den Fahrgast genauso auszahlen wie für den Besteller der Leistungen – die Länder Berlin und Brandenburg.“ sagt dazu Frank Böhnke, Landesvorsitzender des DBV. Eine Lösung wäre beispielsweise, die Hälfte der Pönale auf geplante Fahrpreiserhöhungen anzurechnen bzw. um diesen Betrag die Fahrpreise zu senken (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg, 27.02.13).

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