Regionalverkehr + S-Bahn: Winterchaos im Nahverkehr

http://www.lok-report.de/ Winter bei der Bahn und wieder fallen reihenweise Züge aus – von den inzwischen üblichen Verspätungen ganz abgesehen. Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) erwartet mehr Anstrengungen, er droht sogar vollmundig finanzielle Konsequenzen an! Es bringt eine wohlwollende Presse, sich verstehend auf die Seite der Betroffenen zu stellen. Und: es kostet nichts. Druckmittel hat er kaum in der Hand – dass müsste er eigentlich wissen. Wem will er denn Geld kürzen mit dem Ziel, es besser zu machen? Hauptverursacher für Zugausfälle und Verspätungen ist die DB AG. Sie ist verantwortlich dafür, dass auch im Winter die Züge fahren, Gleise und Weichen von Schnee beräumt werden, die Sicherungstechnik bei – 10 Grad einwandfrei funktioniert, Bahnsteige schneefrei gehalten werden und ausreichend gestreut wird. Leider aber kann er direkt bei den verantwortlichen DB-Unternehmen nichts kürzen. Denn zwischen dem Land Brandenburg bzw. dem Verkehrsverbund (er bestellt im Auftrag die Verkehrsleistungen) und der DB AG gibt es keine Verträge. Unter den wiederholt schlechten Wintervorbereitungen leiden nicht nur Fahrgäste. Betroffen sind auch die Verkehrsunternehmen: sie bekommen weniger Geld vom VBB, wenn ihre Züge unpünktlich sind oder überhaupt nicht fahren. Weitere Druckmittel – gerade finanzieller Art – haben sie genauso wenig wie Minister Vogelsänger. So bleibt alles beim Alten: Vogelsänger bespricht, appelliert, fordert auf, erwartet, drängt, weist auf Mißstände hin und hat damit seine Pflicht getan. Konkrete Verbesserungen sind kaum zu erwarten, weil er vor einer grundsätzlichen Änderung seiner eigenen Politik zurücksckreckt. Der DBV schlägt vor, dass sowohl Trassen als auch Bahnhofshalte direkt vom VBB bei der DB bestellt werden. So ließen sich durch ein direktes Vertragsverhältnis Kriterien vereinbaren und mit Sanktionen ahnden, die immer wieder bemängelt werden. Ein solches Umdenken würde voraussetzen, dass das Land Brandenburg auch bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen. So könnten die immer wieder angeprangerten Missstände wirkungsvoll angegangen werden. Im Moment fehlt der Brandenburger Verkehrspolitik dazu der Mut (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg, 14.12.12).

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