Bahnverkehr: InterConnex wird 10 Jahre alt

http://www.lok-report.de/news/news_woche_montag.html Eine große Geburtstagstorte erwartete heute die aus Mecklenburg-Vorpommern und Berlin kommenden Fahrgäste des InterConnex am Leipziger Hauptbahnhof. Seit dem März 2002 rollt der erste private Fernverkehrszug zwischen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. „Als wir im März 2002 mit diesem Zug an den Start gingen war uns klar, dass wir uns großen Herausforderungen stellen müssen, “ sagt Andreas Trillmich, Veolia Verkehr Regionalleiter Nord-Ost. „Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Wettbewerb im Fernverkehr gab und wir nahmen damit eine Vorreiterrolle ein.“ Von Anfang an sei es Anspruch gewesen, preiswerten Fernverkehr mit hoher Servicequalität anzubieten. Dabei ist man der Strecke zwischen Leipzig und der Ostsee die ganze Zeit treu geblieben. Trillmich: „Wir haben inzwischen zehntausende Stammgäste, darunter viele treue Fans. Unser Personal wird regelmäßig von den Kunden als besonders freundlich und serviceorientiert gelobt.“ Zu den Gratulanten zählte auch Sachsens Verkehrsstaatssekretär Roland Werner: „Veolia Verkehr ist nicht nur ein zuverlässiger Nahverkehrsdienstleister in Sachsen, es bietet mit dem InterConnex auch eines der wenigen eigenwirtschaftlichen Fernverkehrsprodukte in Deutschland an“, so Werner. „InterConnex beweist mit seiner 10jährigen Geschichte, dass derartige Angebote auf Grundlage fairer Preise und einer guten Qualität erfolgreich sein können. Allerdings veranschaulicht die mangelnde Konkurrenz im Eisenbahnfernverkehr auch, dass sich die Rahmenbedingungen weiter verbessern müssen. In Zukunft sollten weit mehr Fahrgäste durch günstige Preise und besseren Service dank Wettbewerb auf der Schiene profitieren.“ Andreas Trillmich ergänzt: „Wir haben erfahren wie schwer es ist, ein solches Produkt am Markt zu etablieren. Es erfordert einen langen Atem und ein gehöriges Maß an Risikobereitschaft.“ Größtes Hindernis bei weiteren Vorhaben seien die hohen Kosten und die gleichzeitig ungewisse Erlössituation. Zugleich stellte Trillmich fest, dass die an die Deutsche Bahn gezahlten Kosten für die Benutzung der Schienen sowie der Signaltechnik und die Halte an den Bahnhöfen beim InterConnex in den vergangenen zehn Jahren um fast 50 Prozent gestiegen sind. „Das macht inzwischen fast 40 Prozent unserer Gesamtkosten aus. Im Gegenzug dazu stieg der Preis eines Bordtickets innerhalb der zehn Jahre nur von 30 auf 35 Euro für die Strecke Leipzig-Rostock.“ Es sei die Herausforderung, die höheren Kosten durch steigende Fahrgastzahlen auszugleichen. Im Jahr 2002 fuhren gut 200.000 mit dem InterConnex, 2011 waren es schon knapp 400.000. Trillmich wies auf einen Interessenkonflikt hin: „Die Deutsche Bahn ist gleichzeitig unser Dienstleister im Netz und unser Mitbewerber beim Betrieb.“ Deshalb habe sich die Veolia Verkehr Gruppe schon sehr frühzeitig für eine strikte Trennung von Netz und Betrieb ausgesprochen. Zumindest sei aber eine gute staatliche Aufsicht über das Netz notwendig. „Diese Aufgabe hat die Bundesnetzagentur. Auch wir begrüßen daher außerordentlich die Novelle des Regulierungsrechtes und haben dazu bereits Position bezogen.“ Gefordert werde eine wirksame Regulierung und ein diskriminierungsfreier Zugang zu allen Systemen, die für wirtschaftlichen Bahnverkehr notwendig sind. Dazu gehören eine höchstmögliche Transparenz bei der Kostenermittlung und keine Auferlegung von administrativen oder finanziellen Lasten, die einen Wettbewerb erschweren oder gar unmöglich machen (Pressemeldung Veolia Verkehr, 26.03.12).

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