Regionalverkehr: DBV zu Fahrgastzuwächsen im Regionalverkehr

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Auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Kerstin Kircheis (SPD) nach der
Auslastung der Brandenburger und Berliner RE-Linien hat die Brandenburger
Landesregierung aktuelle Zahlen vorgelegt (Nr. 5/3101). Demnach sind im
Vergleich 2007/2009 die Fahrgastzahlen um zwei Millionen von 30,8 Mio.
(2007) auf 32,8 Mio. (2009) gestiegen. Nach Beobachtungen vieler
DBV-Mitglieder hat die Fahrgast-Nachfrage sowohl an Wochentagen als auch an
Wochenenden deutlich spürbar zugenommen. Leider ist inzwischen die
Kapazität häufig komplett ausgelastet; viele Züge sind „überbesetzt“. Ein
Sitzplatz auf den Treppenstufen oder ein Stehplatz im Gang ist dann der
Normalfall. Dieser Normalfall darf nicht zur Dauer über Jahre werden! Der
DBV Berlin/Brandenburg sieht in dem erfreulichen Zuwachs auch die Aufgabe
an die Verkehrspolitik in Brandenburg und Berlin, mit einer Ausweitung des
Angebotes und Verbesserungen im Komfort zu reagieren. Dazu gehört nicht nur
der immer noch fehlende Aufbau von Strecken oder zweiten Gleisen (z. B.
Hennigsdorf – Gesundbrunnen oder Basdorf – Gesundbrunnen). Auch eine
Taktverdichtung ist an vielen Stellen unumgänglich (z. B. Stundentakt nach
Schwerin). Die aus der Fahrradmitnahme am Wochenende entstehenden Probleme
(siehe unserer Pressedienst vom 9. Mai 2011) drängen ebenso. Aber auch eine
sinnvolle Arbeitsteilung zwischen S-Bahn und Regionalverkehr mahnt der DBV
an. Es ist nicht Aufgabe des Regionalverkehrs, im Minutenabstand im
„Berliner Speckgürtel“ zu halten (z. B. Potsdam Hbf – Potsdam-Charlottenhof
oder Albrechtshof – Seegefeld, Blankenfelde – Dahlewitz, Hennigsdorf –
Velten), weil Brandenburg gegen S-Bahn-Verlängerungen ins Umland ist und
dafür stattdessen lieber Millionenbeträge für zusätzlichen Parallelverkehr
durch Regionalzüge ausgibt. Der DBV Berlin/Brandenburg sieht die
Notwendigkeit, für die Hauptstadtregion einen gemeinsamen –
länderübergreifenden – Nahverkehrsplan zu erarbeiten (Pressemeldung DBV,
12.05.11).

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