U-Bahn + BVG: Neue Mikrogasturbine bei der BVG

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Berlins leistungsstärkste Mikrogasturbine steht bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Andreas Sturmowski, Vorstandsvorsitzender der BVG und Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, haben die hocheffiziente Anlage, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung umweltfreundlich Strom und Warmwasser erzeugt, am Dienstag in der BVG-Hauptwerkstatt Seestraße offiziell in Betrieb genommen. „Durch die Mikrogasturbine reduziert das Unternehmen die CO2-Emissionen um 280 Tonnen – das entspricht dem gesamten CO2-Jahresausstoß von rund 30 Berliner Haushalten. Auf diese Weise trägt die BVG dazu bei, die Klimaschutzziele des Landes Berlin zu erreichen“, sagte Katrin Lompscher.
Die mit Erdgas betriebene Mikrogasturbine mit 50 Kilowatt elektrischer und 110 Kilowatt thermischer Leistung ist Berlins erste Mikrogasturbine dieser Größenordnung. Die kleine Maschine – Gasturbinen werden normalerweise in Großkraftwerken eingesetzt – besteht aus einem Verdichter, einem Wärmeaustauscher, einer Brennkammer sowie aus einer Turbine mit Generator. Alle rotierenden Teile befinden sich auf einer luftgelagerten Welle, die sich mit bis zu 96 000 Umdrehungen pro Minute dreht. Errichtet und finanziert wurde die Mikrogasturbine von der Berliner Energieagentur mit Förderung durch den Berliner Energiefonds. Die BEA übernimmt auch die Verantwortung für den effizienten und störungsfreien Betrieb sowie sämtliche Reparaturen und Instandsetzungen für den Zeitraum von zehn Jahren.
Einsatzgebiet der Anlage ist die 10.700 m² großen Werkstatthalle der BVG. Hier werden U-Bahn-Waggons nicht nur repariert und gewartet, sondern in einer Teilewaschanlage auch regelmäßig gesäubert. „Wegen ihres spezifischen Einsatzgebietes stellen Mikrogasturbinen besonders für Gebäude in denen technologische Prozesse mit hohen Wassertemperaturen verbunden sind, eine innovative Lösung dar“, erklärte BEA-Geschäftsführer Michael Geißler.
Die in Ergänzung zu einer bestehenden Heizung erzeugte Wärme der Mikrogasturbine deckt die jährliche Grundlast der U-Bahn-Hauptwerkstatt. Der erzeugte KWK-Strom wird als Überschussstrom in das öffentliche Netz eingespeist. „In den vergangenen Jahren haben wir massiv in den Ausbau und die Erneuerung unserer Verkehrsanlagen investiert“, erläutert BVG-Chef Andreas Sturmowski. „Für die BVG ist die Installation der Mikrogasturbine daher eine wichtige Ergänzung unserer nachhaltigen Bemühungen um den Klimaschutz“.
Die Mikrogasturbine ist das erste von insgesamt vier Modellprojekten, mit denen die Initiative „KWK Modellstadt Berlin “ dazu beitragen möchte, Berlins Spitzenplatz im Bereich der KWK-Technologie sowie -Anwendung zu festigen. Gemeinsam klaren die Berliner Energieagentur, die GASAG, Vattenfall und die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz die Berliner Öffentlichkeit über die Technik und ihre Vorteile auf und wollen maßgeblich zum Ausbau des KWK-Anteils. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken kombinieren Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung die Strom- mit der Wärmeerzeugung. Dieses Prinzip findet sowohl bei zentralen Heizkraftwerken in Kombination mit Fernwärmenetzen als auch bei dezentralen Anlagen, sogenannten Blockheizkraftwerken (BHKW) Anwendung. Auch bei der Mikrogasturbine handelt es sich um eine dezentrale KWK-Anlage (Pressemeldung BVG, Fotos Bodo Schulz, www.album-berliner-verkehr.de, 06.05.10).

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