Flughäfen: Schwebend zum Flughafen Reinickendorfer SPD stellt Konzept für Nachnutzung von Tegel vor, aus Berliner Zeitung

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Die Idee hat durchaus einen gewissen Reiz: Mit einer Schwebebahn fährt man vom Kurt-Schumacher-Platz aus zum Terminalgebäude des Flughafens Tegel, wenn dort einmal nach der Einstellung des Flugbetriebes nach 2012 ein Industrie- und Gewerbepark angesiedelt sein wird. „Eine Schwebebahn ist innovativ und eine peppige Idee, wie man das große Gelände künftig erschließen kann“, sagt Uwe Brockhausen, SPD-Fraktionschef in Reinickendorf. Die Überlegung gehört zu einem Konzept der Sozialdemokraten im Bezirk, das sie für die Nachnutzung des 460 Hektar großen Flughafens Tegel entwickelt und gestern im Bezirksparlament präsentiert haben.

Die Schwebebahn könnte laut SPD einen Abstecher zum Zentralen Festplatz machen und bis zum Bahnhof Jungfernheide weitergeführt werden. „Wenn sie privat finanziert und betrieben wird, wäre das optimal“, sagt Brockhausen. Die Idee einer Schwebebahn verfolgen die Sozialdemokraten seit einiger Zeit. Im Sommer 2009 waren sie in Dortmund und Düsseldorf unterwegs, haben die dortigen Bahnen getestet und mit den Betreibern gesprochen. Ihre Schlussfolgerung aus der Forschungsreise: In Tegel ist eine Schwebebahn machbar.

Das Flughafengebäude soll als Zentrum eines Technologie- und Energieparks entwickelt werden, sagt Brockhausen. Der Tower könnte als Restaurant und Aussichtsplattform dienen. Auf angrenzenden Flächen sollen sich Industrie- und Gewerbeunternehmen ansiedeln. Auch ein Freizeit-Bad ist vorgesehen. Anders als die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) sieht das SPD-Konzept auch Wohnstandorte vor, so soll etwa das bestehende Wohngebiet Cité Pasteur als „preiswertes und Zentrum nahes Wohngebiet erhalten bleiben“. Dagegen will die IHK die Ansiedlung von moderner Industrie sowie von Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen nicht durch Wohnviertel wie die Cité Pasteur gefährden, denn schon jetzt würden in Berlin 90 000 Industriearbeitsplätze fehlen.

Konzepte für Tegel haben in den vergangenen Monaten auch die Berliner CDU sowie der Senat vorgestellt. Sie beinhalten ebenfalls die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe, der Senat stellt sich dabei einen Forschungs- und Entwicklungspark für Zukunftstechnologien vor, der bis zu 200 Hektar umfassen könnte. Weite Teile des Geländes insbesondere im Bereich Jungfernheide und Flughafensee sollen aufgeforstet oder als Grün- und Freizeitflächen gestaltet werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung freut sich über neue Ideen wie die Schwebebahn. „Diese Bahn müsste aber vollständig privat finanziert werden“, sagt Sprecher Alexander Abel.

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