Fernbus + Straßenverkehr: Parallele Busfernverkehre sind schrittweiser Selbstmord für die Personenfernverkehre der Bahn

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Die Pläne der Bundesregierung, den uneingeschränkten
Busfernverkehr zuzulassen, werden für die Bahn unter den
jetzigen schlechten Wettbewerbsbedingungen gegenüber den
anderen Verkehrsträgern zu einem starken Schwinden von
Fahrgästen im Fernverkehr aber auch auf längeren
Regionalverbindungen führen. Das Potential zeigt die Strecke
Hamburg – Berlin mit 400.000 Busfahrgästen pro Jahr. Das die
Bahn hier unterliegt, liegt in erster Linie an den gesetzlichen
Rahmenbedingungen, die einen fairen Wettbewerb ausschließen
und fatale Folgen für das System Schiene haben:
Ø Die Bahn muss die Trasse und die Stationshalte
bezahlen, der Bus jedoch keine Maut
Ø Die Buskonkurrenz wird die Auslastung vieler
Verbindungen reduzieren und tendenziell Bahnlinien
unrentabel machen, Verkehrseinstellungen sind die Folge
– das genaue Gegenteil der ökologisch und
verkehrspolitisch angezeigten Zielsetzung. Die ICEs der
Bahn fahren dann nur noch auf den großen Fernstrecken,
der Bus bedient die Städte und Zentren zwischen den
Metropolen. Dies ist für den DBV ein Horrorszenario, für
das genaue Gegenteil sollte gekämpft werden, nämlich
dass die Bahn wieder mehr Mittel- und Oberzentren an
den Fernverkehr anschließt.
Ø Die Abhängigkeit vom Erdöl nimmt weiter zu, die
umweltschädlichen Emissionen im Verkehrssektor werden
eher steigen als sinken
Das mit Milliardenbeträgen vom Steuerzahler geförderte
Schienennetz wird schlechter ausgelastet werden, ein
Erhalt bzw. Ausbau wäre dann politisch noch weniger
durchsetzbar
Dazu kommt, dass die Unfallquote zwischen Bus und Bahn bei
vier zu eins liegt und dem Buslinienverkehr, der nun dem
Fahrgastrecht unterliegt, bei Verspätungen durch Staus
erhebliche finanzielle Nachteile drohen, was sicherlich die
Fahrweise der Busfahrer beeinträchtigen wird. Mehr Staus und
Verkehrsopfer sind damit vorprogrammiert.
Die Bahn muss die Wettbewerbsnachteile „Ökosteuer“,
„Teilnahme“ am Emissionshandel, voller Mehrwertsteuersatz bei
den Fahrpreisen, Bezahlung ihrer Schienenwege sowie die
Bevorzugungen der Konkurrenz (z. B. keine Kerosinsteuer für
Flugverkehr) verkraften. Mit einem massenhaften Rückgang der
Fahrgäste würde sämtliche Bahnpolitik völlig konterkariert.
Der Deutsche Bahnkunden-Verband hält die geplante
Ausweitung insbesondere der Parallel-Busfernverkehre für einen
schrittweisen Selbstmord für den Schienenpersonenfernverkehr
und einen Schritt zurück in den Entwicklungsstand des
öffentlichen Personenverkehrs eines Entwicklungslandes.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne unter Telefon
(0163) 784 60 91 zur Verfügung.

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