Regionalverkehr: Brandenburg/Sachsen: Die ODEG betreibt das "Spree-Neiße-Netz"

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Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) den Betrieb auf vier Strecken in Brandenburg und Sachsen. Profitieren werden die Kunden; Service und Sicherheit werden sich verbessern.
Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hatten die Bedienung des Eisenbahnnetzes „Spree-Neiße“ ausgeschrieben. Neben den Strecken Cottbus – Forst (neue Linienbezeichnung OE46) und Cottbus – Zittau (OE65) gehören zu diesem Netz die Linien Görlitz – Bautzen – Bischofswerda (OE60V) und Görlitz – Niesky – Hoyerswerda (OE64). Gute drei Viertel des Netzes (76 %) liegen im Bundesland Sachsen, ein Viertel auf Brandenburgischem Territorium.
Das Vergabeverfahren entschied die ODEG für sich. Die ODEG betreibt in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin-Brandenburg bereits sieben Linien im Regionalverkehr. Sie übernimmt die vier Strecken von der Deutschen Bahn Regio AG (bisher RB46, RB60V und RB64) sowie von der zum Veolia-Konzern gehörenden Lausitzbahn (bisher LB65).
Der neue Verkehrsvertrag läuft über zehn Jahre (2008-2018) und umfasst eine Leistung von insgesamt ca. 2,7 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Der Vertrag enthält Anreizsysteme, die die ODEG belohnen, wenn sie es schafft, mehr Fahrgäste in die Züge zu locken. Auch die Zufriedenheit der Kunden spielt eine Rolle.
Die ODEG wird auf den Strecken sechs Desiro-Triebwagen des Herstellers Siemens und fünf Triebwagen vom Typ RegioShuttle RS1 der Firma Stadler einsetzen. Die Fahrzeuge sind mit einem behindertengerechten WC und Videoüberwachung ausgestattet. Alle Fahrten werden von Servicemitarbeitern begleitet. Die Kunden können Fahrausweise ohne Aufpreis sowie Snacks und Getränke direkt am Platz erwerben.
Der Fahrplan- und Betreiberwechsel führt das bewährte Verkehrsangebot auf den Strecken im Wesentlichen weiter. Kleinere Verbesserungen gibt es auf der Linie OE46, die um zwei Minuten pro Fahrt schneller an ihr Ziel kommt, nämlich nach 19 Minuten. Neu ist eine Spätverbindung zwischen den Städten. Diese fährt ab Cottbus sonntags bis donnerstags um 22:06 Uhr sowie freitags und samstags um 23:09 Uhr. Auf Grund geringer Nachfrage entfällt die jeweils erste Fahrt ab Cottbus nach Forst (Montag bis Freitag um 4:06 Uhr, Samstag und Sonntag um 5:06 Uhr). Neu ist auch, dass die meisten Züge von Forst über Cottbus nach Görlitz und Zittau weiterfahren. Auf der Linie OE46 werden künftig Desiro-Triebwagen verkehren.
Auch auf der Linie OE65 Cottbus – Görlitz – Zittau wird das Angebot im Wesentlichen weitergeführt, allerdings wird die Fahrtzeit ab Fahrplanwechsel rund fünf Minuten kürzer. In Cottbus bestehen Anschlüsse zu bzw. von den RE-Zügen in bzw. aus Richtung Berlin sowie zum IC „Ostfriesland“ und zum EC „Wawel“ Richtung Berlin und Bremen, Norddeich und Hamburg. In Görlitz werden die „Eckanschlüsse“ Cottbus -Dresden und Zittau – Dresden gewährleistet.
Die Linie OE64 Hoyerswerda – Görlitz verkehrt weiterhin im Zweistundentakt. Die Fahrtzeit beträgt rund eine Stunde. In Hoyerswerda bzw. Görlitz bestehen Anschlüsse in/aus Richtung Leipzig bzw. Dresden. Drei Züge werden in Abstimmung mit dem Schulverwaltungsamt des Niederschlesischen Oberlausitzkreises auf die Anforderungen des Schülerverkehrs ausgerichtet und verkehren an Schultagen nicht in den üblichen Taktzeiten des Fahrplans. Es kommen moderne und spurtstarke Triebwagen vom Typ RegioShuttle RS 1 zum Einsatz.
Das Angebot auf der Linie OE60V Bischofswerda – Bautzen – Görlitz wird leicht verändert: Im Frühverkehr von Görlitz fährt der erste Zug bis Arnsdorf und hat dort den Anschluss zur Regionalbahn von Kamenz nach Dresden. Der zweite Zug hat in Bischofswerda Anschluss an den sächsischen RE 2 aus Zittau nach Dresden. Alle anderen Züge haben wie gewohnt in Bischofswerda Anschluss zur bzw. von der RB 61 nach bzw. aus Dresden.
Montags bis freitags verkehren nun acht und samstags sechs Zugpaare auf dieser Linie. Das ist jeweils ein Zugpaar mehr als im Fahrplan 2007/08. Damit wird die bestehende Angebotslücke am Vormittag geschlossen.
Zusätzlich übernimmt die ODEG das gegenwärtig von der Lausitzbahn angebotene, abendliche Zugpaar zwischen Bischofswerda und Görlitz mit Anschluss in Bischofswerda zur RB 61 nach Dresden und vom RE 2 aus Dresden.
Alle Leistungen auf der Linie OE 60V werden ebenfalls mit dem Triebwagen vom Typ RegioShuttle RS 1 bedient. Zu aufkommensstarken Zeiten am Morgen sowie am Nachmittag kommt eine Doppeltraktion zum Einsatz (Pressemeldung VBB, 13.12.08).

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