VBB: Bus & Bahn-Begleitservice offiziell vorgestellt

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Am 10.10.08 haben die Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Heidi Knake-Werner und Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), gemeinsam den neuen Bus & Bahn-Begleitservice des VBB vorgestellt.
Menschen, die unsicher sind, ob und wie sie ihre Ziele in Berlin mit dem öffentlichen Nahverkehr alleine erreichen, können ab sofort ihre geplante Fahrt telefonisch anmelden und werden dann kostenlos durch geschulte Servicekräfte begleitet. Berlin ist damit die erste deutsche Stadt, die einen Verkehrsunternehmens-übergreifenden Begleitservice anbietet.
Wie im September berichtet bietet der VBB seinen Berliner Fahrgästen einen Begleitservice für Fahrten im öffentlichen Nahverkehr an. Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt eröffnet bisher Langzeitarbeitslosen nach einer entsprechenden Schulung im Rahmen des Öffentlichen Beschäftigungssektors (ÖBS), einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung als „Fahrtbegleiter“ nachzugehen. Diese begleiten die Kunden von der Wohnungstür bis zu ihrem Fahrtziel innerhalb Berlins inklusive Flughafen Schönefeld und auch wieder zurück. Das Angebot wendet sich an dauerhaft und zeitweise körperlich eingeschränkte Personen, ungeübte Nutzer des ÖPNV sowie Kunden mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck. Wichtig ist, dass die Kunden grundsätzlich in der Lage sein müssen, ihren gebuchten Weg auch zu bewältigen.
Der Bus & Bahn-Begleitservice ersetzt nicht den Berliner Sonderfahrdienst (ehemals Telebus) oder die Mobilitätsdienste in den Bezirken. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Einige Kunden sollen nach begleiteten Fahrten so viel Sicherheit im Umgang mit dem öffentlichen Verkehr erlangen, dass sie zukünftig auch wieder Fahrten allein meistern können.
Hans-Werner Franz, VBB-Geschäftsführer: „Es hat sich gezeigt, dass es eine große und weiter wachsende Personengruppe gibt, die grundsätzlich mit dem öffentlichen Verkehr mobil sein möchte, es sich aber nicht zutraut. Unser Service soll helfen, Hemmschwellen zu senken und diesen Kunden mehr Selbstvertrauen zu geben. Mittelfristig kann dadurch die Zahl der Bus- und Bahnkunden weiter gesteigert werden.“
Heidi Knake-Werner, Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales: „Ich begrüße es sehr, dass der VBB das Projekt Bus & Bahn -Begleitservice entwickelt und entsprechende Stellen innerhalb des Öffentlichen Beschäftigungssektors (ÖBS) für bislang arbeitslose Menschen eingerichtet hat. Die Begleiter ermöglichen denjenigen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, Hemmschwellen und Unsicherheiten abzubauen und sich selbstbestimmt durch die Stadt zu bewegen. Viele Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste der Hauptstadt werden davon profitieren.
Jobs im öffentlichen Beschäftigungssektor sind von doppeltem Gewinn: Sie bringen eine sozialversicherungspflichtige und Existenz sichernde Arbeit für diejenigen, die lange Zeit arbeitslos waren und sie schaffen gesellschaftlich nützliche und sinnvolle Arbeit für das Gemeinwesen.“
Interessierte Kunden melden ihren Fahrtwunsch spätestens einen Tag vor der gewünschten Fahrt telefonisch an. Es können Fahrten jeweils für den laufenden und den folgenden Monat gebucht werden. Das Servicebüro ist von Montag bis Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr besetzt und nimmt Buchungen unter der Telefonnummer (030) 25 414 414 entgegen. Die Begleitung selbst ist Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 19:00 Uhr möglich.
Bei der Anmeldung muss der Kunde den Namen und die genaue Adresse des abzuholenden Fahrgastes sowie die Zieladresse und die gewünschte Abhol- oder Ankunftszeit am Zielort angeben. Abgefragt werden außerdem eine Telefonnummer für eventuelle Nachfragen und Angaben über die Art der Einschränkung der Person, die begleitet werden möchte (z. B. Sehbehinderung).
Am Vorabend oder spätestens zwei Stunden vor der Begleitfahrt erfolgt ein Bestätigungsanruf mit der Information, welcher Mitarbeiter zur Begleitung kommt. Zum vereinbarten Termin steht der Begleiter des VBB dann vor der Wohnungstür bereit. Zu erkennen sind die Servicekräfte an einer entsprechend beschrifteten Kleidung.
Die Route wird mit Hilfe der barrierefreien Fahrinfo durch den VBB geplant. Die Servicekräfte helfen auch bei der Bedienung des Fahrausweisautomaten: denn einen regulären Fahrschein oder eine Fahrtberechtigung müssen die Kunden natürlich besitzen.
Bisher sind 24 Mitarbeiter im Einsatz. Eine Ausweitung der Service- und Begleitzeiten ist schrittweise bis Ende 2008 geplant. Eine Bestellung über ein Internetformular ist ebenfalls in Vorbereitung.
Das Konzept für den Begleitservice hat der VBB in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner D&B Dienstleistung und Bildung Gemeinnützige GmbH entwickelt. Dieser schließt die Arbeitsverträge ab und schult gemeinsam mit dem VBB die Mitarbeiter. Die bisher eingesetzten Mitarbeiter wurden über die JobCenter Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow vermittelt.
Sie gehen in der Regel ein zunächst auf zwei Jahre befristetes, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis mit dem Projektträger D&B Dienstleistung und Bildung gGmbH ein.
Finanziert wird die Maßnahme von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, den Job Centern sowie aus Fördergeldern der Europäischen Union. Weitere Unterstützung erhält das Projekt durch die Berliner Verkehrsunternehmen BVG und S-Bahn sowie durch DB Regio.
Weitere Informationen zum Bus & Bahn-Begleitservice des VBB unter: www.vbbonline.de/begleitservice

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