Tarife: Berlin/Brandenburg: Öffentlicher Nahverkehr wird – relativ – günstiger

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Autofahrer stöhnen über täglich steigende Spritpreise. Die andere Seite der Medaille: Der Preisvorteil, den Busse und Bahnen ohnehin schon haben, wird immer deutlicher. Der Umstieg vom eigenen Auto auf den öffentlichen Nahverkehr wird günstiger.
Zur Erinnerung: Wenn in den vergangenen Jahren Fahrausweise in Berlin und Brandenburg teurer wurden, dann immer in der Nähe oder unter der Inflationsrate (Anpassung 2007: ca. 2,6 %; Anpassung 2008 knapp 2,0 %). Viele nachfragestarke Produkte blieben gar im Preis konstant (z. B. der Einzelfahrschein Berlin AB). Nachdem die Fahrpreise letztmalig zum 1. April 2008 angepasst worden sind, ist in diesem Jahr keine weitere Tarifanpassung geplant.
Ganz anders sieht es bei den Kraftstoffpreisen aus: Die Preise für Dieselkraftstoff sind seit 2005 bis zum Mai 2008 nach Angaben des ADAC um 34,3% gestiegen, am stärksten im vergangenen Jahr. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten haben im selben Zeitraum um 6,4 % angezogen. Für einen Vergleich besonders interessant ist der Verkehrsindex, der neben einem kleinen Anteil ÖPNV auch die Preisentwicklung bei Versicherungen, bei Steuern, Kraftstoffen, Flugpreisen etc. umfasst. Er ist von 2005 bis jetzt um 10,5 % gestiegen; der öffentliche Nahverkehr im VBB, wie gezeigt, aber nur um 4,6 %. Die einzelnen Werte können dem beigefügten Chart entnommen werden.
VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „In dieser Situation zeigt sich, dass es richtig war, die Tarife in den vergangenen Jahren nur moderat anzuheben. Die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs in Berlin und Brandenburg wurde dadurch gestärkt. Wer nüchtern rechnet und für seine täglichen Wege ein regelmäßiges Angebot mit Bussen und Bahnen hat, muss eigentlich das Auto stehen lassen. Damit kann man jetzt täglich mehr Geld sparen.“
Zwar machen sich die gestiegenen Energie- und sonstigen Materialkosten auch bei den Verkehrsunternehmen in Berlin und Brandenburg bemerkbar. Die Energiepreise (vor allem Diesel und Bahnstrom) machen je nach Unternehmen zwischen 8 und 15 % ihrer Gesamtkosten aus. Unterschiede ergeben sich vor allem zwischen reinen Stadtverkehrsunternehmen und solchen, die die Fläche bedienen, weitere Strecken fahren müssen und dadurch einen erheblich höheren Kraftstoffverbrauch haben (Pressemeldung VBB, 10.06.08).

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