Straßenverkehr: Tunnel Flughafen Tegel wieder für den Verkehr freigegeben, aus Senat

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_0806/nachricht3079.html

Am Freitag, den 13. Mai 2008 werden die Arbeiten am #Tunnel #Flughafen #Tegel beendet. Die #A111 kann damit wieder in ihrer Funktion als nördliche Verbindung der Berliner #Stadtautobahn mit dem äußeren Berliner Ring A 10 für den Fahrzeugverkehr genutzt werden.

Im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Ulrich Kasparick, und der Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer wird die Tunnelanlage um 10.00 Uhr feierlich eröffnet, bevor gegen 14.00 Uhr die Strecke für den Verkehr wieder freigegeben wird.

Zu Beginn der #Baumaßnahmen am 8. November 2006 ging man von einer Bauzeit bis Ende Mai 2008 aus. Für Junge-Reyer war die Einhaltung des Zeitplanes ein wichtiges Anliegen: „Trotz erheblicher Zusatzarbeiten, die sich im Laufe der Baumaßnahmen ergeben haben, ist uns eine „Punktlandung“ gelungen. Zu verdanken haben wir das den Arbeitern, die in zwei bis drei Schichten an Werktagen, teilweise aber auch an Sonn- und Feiertagen, an der Fertigstellung des Tunnels gearbeitet haben. Es war wichtig dieses Bauvorhaben möglichst schnell abzuschließen, weil ich weiß welche Unannehmlichkeiten solche notwendigen Baumaßnahmen für viele Bürgerinnen und Bürger mit sich bringen. Deswegen hatten wir uns auch bewusst für eine Vollsperrung des Tunnels entschieden, um die Instandsetzung möglichst konsequent und zügig durchführen zu können. Nach der Eröffnung der A 113 haben die Berlinerinnen und Berliner mit dem neuen Tunnel Flughafen Tegel weiter an Mobilität und Sicherheit gewonnen.“

Sobald ab Mittag der Verkehr im Tunnel Flughafen Tegel wieder freigegeben ist, werden folgende verkehrliche Anpassungen vorgenommen. Zunächst werden die #Ampelanlagen an der #Robert-Schuman-Brücke umgehend wieder in Betrieb genommen und die Brücke für den Verkehr freigegeben. Hingegen bleibt die Ampelanlage an der #Aristide-Briand-Brücke bis zur Demontage der #Fußgängerbrücke außer Betrieb und für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Bis zum Ende des deutsch-französischen Volksfestes auf dem Festplatz steht die Fußgängerbrücke weiterhin zur Verfügung. Am 16. Juni wird morgens die Ampelanlage am Kurt-Schumacher-Damm / Anschlussstelle A 111 in Betrieb genommen und die #Behelfsbrücke für den #ÖPNV gesperrt. Der Verkehr auf dem Kurt- Schumacher – Damm einschließlich Radfahrer und Fußgänger wird an dieser Stelle geradeaus im Zuge des Kurt – Schumacher – Damms geführt. Das Abbiegen vom Kurt – Schumacher – Damm auf die A 111 (ehemalige A 105) nach Norden ist zunächst aus keiner Richtung möglich. Hingegen ist das Abbiegen von der Anschlussstelle der A 111 auf den Kurt – Schumacher – Damm wieder in beiden Richtungen möglich.
Diese restlichen Verkehrseinschränkungen sind bis zum vollständigen Abbau der Behelfsbrücke bis Mitte August 2008 erforderlich.

Während der gesamten Bauzeit wurde eine #leistungsfähige #Umfahrung des gesperrten Autobahnabschnitts gewährleistet. Dazu wurde eine ampelfreie Strecke auf dem Kurt-Schumacher-Damm zwischen dem Festplatz und der Anschlussstelle der A 111 eingerichtet und damit einhergehend Behelfsbrücken für Fußgänger und den ÖPNV aufgebaut.

Die baulichen #Instandsetzungsmaßnahmen begannen mit der kompletten Entkernung der beiden Tunnelröhren, wozu auch alle betriebs- und verkehrstechnischen Einrichtungen gehörten. Um den Tunnel möglichst langfristig zu erhalten und den #Brandschutz zu erhöhen, wurden ca. 33.500 m² Spritzbeton mit einer Dicke von sechs Zentimetern an den Wänden aufgetragen. Des Weiteren wurde eine #Brandschutzdecke mit einer Fläche von ca. 24.000 qm² montiert. Ca. 2600 Meter umlaufender Abdichtung der Blockfugen verhindern das Eindringen von Wasser und die Fahrbahnfläche wurde auf einer Fläche von ca. 38.000qm² ebenfalls abgedichtet. Ca. 4000 m #Notgehwege wurden angelegt und vier #Verkehrszeichenbrücken angelegt.

Zeitversetzt zu der bautechnischen Instandsetzung folgte der Einbau neuer Betriebs- und #Verkehrstechnik. Dabei wurden 574 Tunnelleuchten angebracht und ca. 140 Hinweisleuchten zu Fluchtwegen und Notrufeinrichtungen. Zur Verbesserung der Sicherheit im Tunnel wurden ca. 4000 m visuelle Leiteinrichtungen an den Fahrbahnrändern montiert, 215 Tunnellautsprecher und 167 automatische Brandmelder angebracht, 36 Notrufsprechstellen eingerichtet. Zusätzlich gibt es eine Schranke, die als Feuerwehrüberfahrt zu beiden Tunnelröhren dient. Außerdem wurden 425 km Kabel verlegt, 5 Sperrschranken eingesetzt, 28 Strahlventilatoren zur Belüftung des Tunnels angebracht und ca. 200 Wechselverkehrszeichen und –wegweiser aufgestellt. Zudem wird der Verkehr durch 51 Videokameras ständig überwacht und gesteuert.

Insgesamt wurden für die Baumaßnahmen ca. 38,5 Millionen Euro verwendet. Dabei wurden ca. 26 Millionen Euro für die bautechnische Instandsetzung und ca. 12,5 Millionen Euro in die betriebs- und verkehrstechnische Erneuerung der Tunnelanlage investiert.

Der Tunnel musste knapp 30 Jahre nach seinem Entstehen grundlegend saniert werden. Vor der Instandsetzung kam es in den Wintermonaten immer wieder zu Sperrungen des Tunnels, weil eindringendes Grundwasser zu Gefrierungen führte. Zudem entsprachen die betriebs- und verkehrstechnischen Einrichtungen nicht mehr aktuellen Standards.