Regionalverkehr: Bahn investiert mehr in Nebenstrecken

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Die Deutsche Bahn AG wird in den kommenden Monaten zahlreiche Baumaßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Schieneninfrastruktur durchführen. Gezielt werden nicht nur Hauptmagistralen und Knotenpunkte für die Anforderungen der Zukunft ausgebaut sondern auch die Regionalnetze. Seit dem Start der Mittelstandsoffensive im Jahr 2000 wurden jedes Jahr bundesweit über 600 Millionen Euro in die Modernisierung der Regionalnetze investiert und damit der Investitionsrückstau abgearbeitet.
Alleine in die Regionalnetze Brandenburgs wurden seit 2001 rund 332 Millionen Euro investiert. Dieser Erfolg drückt sich u.a. in einer hohen Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit aus. Ein Beispiel im Regionalnetz Ostbrandenburg ist die Strecke Königs Wusterhausen – Beeskow – Frankfurt (Oder), in die in den letzten Jahren insgesamt 28 Millionen Euro investiert wurden.
Das Regionalnetz Ostbrandenburg mit Sitz in Frankfurt (Oder) und einer Gesamtlänge von 436 Streckenkilometern umfasst größtenteils Nebenstrecken im Land Brandenburg östlich und nördlich von Berlin. Die Strecken des Regionalnetzes erschließen den ländlichen Raum in sechs Landkreisen. In der Mehrzahl handelt es sich um Zubringerstrecken von und nach Berlin. Südlichstes Zentrum ist Beeskow, die nördlichsten sind Templin und Schwedt (Oder). In Küstrin-Kietz befindet sich ein Eisenbahngrenzübergang nach Polen.
Im Gebiet des Regionalnetzes Ostbrandenburg ist und bleibt die Schiene trotz des gut ausgebauten Autobahn- und Straßennetzes ein zentrales Nahverkehrssystem mit viel Potenzial für die Zukunft. Die Regionalnetze planen hier die vollständige Erhöhung der Streckengeschwindigkeiten von überwiegend 50 bzw. 60 auf mindestens 80 Stundenkilometer .So können streckenweise Fahrzeitgewinne von 15 bis 20 Minuten erzielt werden. Auch die Anbindung der ländlichen Zentren an Berlin soll in einer guten Stunde möglich sein.
In den vergangenen Jahren fanden im Regionalnetz Ostbrandenburg verschiedene Bauprojekte statt, welche die Infrastruktur in der Region nachhaltig verbessert haben. Investitionsschwerpunkt ist die Sanierung und Modernisierung der Anlagen. So wurden beispielsweise Gleiserneuerungen auf über 130 Kilometern durchgeführt, etliche Weichen gewechselt und mehrere Brücken saniert. Im Jahr 2006 wurde die Elektrifizierung der Strecke Angermünde – Schwedt (Oder) abgeschlossen. Durch diese Investitionen ist ein effizienterer Betrieb des Regionalnetzes sichergestellt, was durch attraktivere Reisezeiten auch unmittelbar für die Reisenden spürbar wird.
Im Jahr 2005 startete das Projekt Elektronisches Stellwerk (ESTW) Ostbahn, beginnend mit dem ersten von vier Bauabschnitten in Küstrin-Kietz. Darüber hinaus laufen Optimierungen von zahlreichen Bahnübergängen. Zudem stehen Ausbauten und Stellwerksmodernisierungen auf den Strecken Löwenberg – Templin – Britz und Königs Wusterhausen – Grunow – Frankfurt (Oder) sowie die Sanierung von fünf weiteren Brückenbauwerken in der Vorbereitung.
Befahren werden die Strecken von der DB Regio AG, der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) und seit Dezember 2006 auch von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) sowie der Prignitzer Eisenbahngesellschaft (PEG). Auf einigen Strecken besteht zudem regelmäßiger Schienengüterverkehr.
Die Aufgabenstellungen im Regionalnetz Ostbrandenburg werden intensiv mit dem Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr im Land Brandenburg und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) abgestimmt (Pressemeldung Deutsche Bahn, 04.05.07).

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