Regionalverkehr: Ein Trauerzug für Putlitz, aus Berliner Zeitung

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Kein Geld vom Land und die Bahn macht dicht – der Bürgermeister ruft zu zivilem Ungehorsam auf
09.10.2006
Lokales – Seite 30
Katrin Bischoff

PUTLITZ. Vor dem Lotto-Laden in der Ernst-Thälmann-Straße wirbt ein Aufsteller mit dem Millionen-Jackpot. Gegenüber, im schicken Rathaus von Putlitz, sinniert Bürgermeister Bernd Dannemann in seinem Büro, was man mit so viel Geld anfangen könnte. Vergessen wäre dann die Sorge darüber, dass in der Prignitzstadt bald das Licht ausgehen wird. „Wenn es dann hier überhaupt noch Lampen gibt“, sagt der 62-Jährige. Zumindest seinen Humor hat der ehrenamtliche Bürgermeister noch nicht verloren.
Dannemann hat einen Zettel vor sich und denkt laut über eine Traueranzeige nach, die er in den kommenden Tagen in einer Zeitung veröffentlichen will. „Nach langem Siechtum starb völlig vereinsamt die schöne Prignitz-Stadt Putlitz – so ähnlich könnte es heißen“, sagt er. „Vielleicht sollte noch ein Satz rein über aktive Sterbehilfe seitens der Politik.“ Dann könnte es einen Trauerzug geben, vielleicht sogar auf der nahen Autobahn A 24. Das würde selbst in der Landeshauptstadt …

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