Bahnhöfe: Zurück in die Steinzeit: Die BVG reißt Rolltreppen raus Was einst der letzte technische Schrei war, wird in Berliner U-Bahnhöfen jetzt häufig ersetzt, aus Der Tagesspiegel

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„Sehr geehrte Fahrgäste! Hier wird eine #Steintreppe eingebaut.“ Staunend stehen Fahrgäste im -Bahnhof #Kleistpark vor diesem Schild, dahinter wird gewerkelt, die Fertigstellung dieser steinernen Treppe wird für „Februar 2004“ angekündigt. Bis Ende letzten Jahres fuhr man hier auf #Rolltreppen hinauf und hinunter zum Bahnsteig der Linie 7. Zwei der drei Rolltreppen zum #Bahnsteig hat die BVG jetzt in Kleistpark ausgebaut. Ein Einzelfall sei diese Station nicht, sagt -Bahn-Betriebsleiter Kurt Beier, und auch nicht die letzte. Der Grund ist klar: Geld. Der Unterhalt sei teuer, die Anlage war zudem #erneuerungsbedürftig, sagt Beier – so fiel die Entscheidung. Einen vollständigen Abschied von der #Rolltreppe werde es aber nicht geben.

Vor einem Dreiviertel Jahrhundert staunten die Berliner nicht über steinerne Treppen, sondern über „fahrende Treppen“. Als Allererste gilt die im #Warenhaus Tietz am Dönhoffplatz in Mitte. Als Eröffnungstag wird in Geschichtsbüchern der 22. Dezember 1925 genannt. Die BVG fand die neue Technik toll. Als 1927 die zweite Linie im Bahnhof #Hermannplatz (die Gesundbrunnen-Neukölln-Bahn) eröffnet wurde, konnten Umsteiger zwischen den beiden Bahnsteigen erstmals auch bei der BVG hin- und herrollen. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter mit neuen Rolltreppen, vor allem an #Umsteigestationen. Dann kam der Krieg, kein Geld war mehr da für diesen Luxus. Am 10. März 1948 wird dann im U-Bahnhof #Gesundbrunnen die erste Rolltreppe nach dem Krieg gefeiert, ebenfalls in Gesundbrunnen wird 1975 die letzte hölzerne Rolltreppe aus der Anfangszeit gegen moderne (und unbrennbare) Technik aus Stahl ausgetauscht…