zu Fuß mobil: Eröffnung der neuen Fußgängerbrücke ›Anhalter Steg, aus Landespressedienst Berlin

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilt mit:
Anlässlich der heutigen Eröffnung der neuen #Fußgängerbrücke ›#Anhalter Steg‹ im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, die den #Landwehrkanal überspannt, erklärte der Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, im Beisein des Vorsitzenden der Geschäftsführung der DaimlerChrysler Immobilien GmbH, Dr. Hans Jürgen Ahlbrecht, u. a.: Mit dem #Brückenbauwerk ›Anhalter Steg‹ wurde eine Verbindung zwischen dem #Technikmuseum mit öffentlichen Grün- und Freiflächen auf dem Gelände des ehemaligen #Anhalter Güterbahnhofs und dem geplanten Naturpark mit dem Veranstaltungszentrum #Tempodrom auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Personenbahnhofs hergestellt. Mit der Fertigstellung der Brücke wurde eine #Lücke geschlossen und damit ein seit Jahren gewünschtes städteplanerisches Projekt umgesetzt – einen begehbaren #Grünstreifen vom ehemaligen Anhalter Bahnhof vorbei am Gelände des Deutschen Technikmuseums über die #Yorckbrücken bis zum Depot des Museums zwischen #Monumentenstraße und #Dudenstraße.

Der Landwehrkanal ist seit dem Ausbau durch Peter Lenné im Jahre 1850 eine wichtige #Wasserstraße für Berlin. Der Transport von Warengütern war vorrangig und es herrschte reger #Schiffsverkehr. Parallel begann der Ausbau des Eisenbahnverkehrs in Berlin. Mit der Erschließung der Bahnstrecke von Berlin nach Köthen durch die Berliner-Anhaltische Eisenbahngesellschaft wurde im Jahr 1841 die Teilstrecke von Berlin nach Jüterbog eröffnet.

Diese Verbindung spielte vor dem Zweiten Weltkrieg in der Berliner Stadtgeschichte eine bedeutende Rolle als Verkehrs- und Funktionsraum, der – einzigartig für die damalige Zeit – die verschiedensten verkehrlichen und technischen Bauten und Anlagen vereinte. Hier kreuzten sich in mehreren Ebenen die Verkehrswege im Bereich des Landwehrkanals: unterirdisch die Nord-Süd-S-Bahn, weiterhin die Schifffahrt, der Autoverkehr mit Schwerlasttransporten auf den begleitenden Uferstraßen, der Eisenbahnverkehr über die Schifffahrt und den Autoverkehr sowie die Überquerung der Hochbahn zur Eisenbahnbrücke.

Im Krieg 1940–1945 wurde die Eisenbahnbrücke bis auf die Brückenwiderlager und die Fundamente der Bastionen zerstört und im Wiederaufbauprogramm von Berlin zum Teil abgebrochen.

Die an dieser Stelle entstandene filigrane Bogenbrücke hat eine Gesamtlänge von rd. 100 m. Die aus drei Feldern bestehende Stahlkonstruktion orientiert sich in Form und Technik an der ehemals dort stehenden Eisenbahnbrücke, wobei als mittlerer Brückenüberbau der einstige Mittelbogen der historischen Marschallbrücke verwendet wurde. Mit der Integration dieses alten als Nietfachwerk konstruierten Brückenelementes wird ein Baudenkmal aus dem vorigen Jahrhundert bewahrt, dem schmiedeeiserner Zierrat der Brücke ein ganz besonderes Flair verleiht.

Die Brückenüberbauten wurden auf die instand gesetzten vorhandenen Brückenwiderlager und die neu erstellten Zwischenlager aufgesetzt. Die einzelnen Brückenüberbauten sind 25 m lang, haben eine Breite von 4,50 m und sind 3,50 bis 4,0 m hoch. Die drei Brückenüberbauten haben ein Gesamtgewicht von 135 t.

Der Antransport der Brückenteile erfolgte auf dem Wasserweg. Die Finanzierung des Brückenbauwerks in Höhe von 3 Mill. DM wurde als Ausgleichsmaßnahme im Zusammenhang mit der Bebauung am Potsdamer Platz von der Daimler Chrysler Immobilien GmbH übernommen.