Schiffsverkehr: „Paule III“ ohne Kapitän Ronald Kebelmann, der berühmteste BVG-Fährmann, geht in den Ruhestand., aus Der Tagesspiegel

http://www.tagesspiegel.de/berlin/elf-ruderschlaege-pro-fahrt-paule-iii-ohne-kapitaen/20571276.html

Eigentlich wechselt er nur die Seite, vom #Fährmann zum Fahrgast. Im Mai will Ronald #Kebelmann zu einer Kreuzfahrt aufbrechen, in den Norden: Schottland, Island, Norwegen. Da kommen schon ein paar tausend Seemeilen zusammen. Die #Müggelspree-Überfahrt von #Rahnsdorf nach #Müggelheim wird dagegen in Ruderschlägen gemessen. Elf braucht es, bei Rückenwind und gutem Gesamtbefinden. In diesem Herbst hat sich der 63-Jährige letztmals in die #Riemen gelegt, nach 14 Jahren Dienst auf der #Ruderfähre „#Paule III“ ist er nun im Ruhestand.
Bis 2016 sah es so aus, als müsste auch Paule III aufs Altenteil. Der Senat wollte die Verbindung F 24 einstellen, doch dagegen erhob sich deutlicher Protest. Und Kebelmann, von imposanter Statur, zusammen mit seiner Fähre auf zehntausenden Ausflügler-Smartphones verewigt, sagte einen wichtigen Satz: „Die Ruderfähre gehört nach Rahnsdorf wie der Hauptmann nach Köpenick.“

Das brachte auch den damaligen Verkehrssenator Andreas Geisel zum Nachdenken. Er brach nach Rahnsdorf auf, stieg ins Ruderboot und verkündete die Rettung des marinen Kulturguts, das wie vier weitere Fähren im Stadtgebiet von der Weißen Flotte Stralsund betrieben wird, im Auftrag der BVG.

Immer etwas Seemannsgarn

Ab Mai wird ein jüngerer Nachfolger die Fähre übernehmen und immer freitags, sonnabends, sonntags und feiertags maximal acht Personen übersetzen. Voraussetzung für einen BVG-Ruderer sind nicht kräftige Oberarmmuskeln, sagt Kebelmann. „Man muss nicht unbedingt ein Athlet sein, aber mit dem Herzen dabei, die Leute unterhalten, was erzählen – muss nicht immer stimmen.“

Seemannsgarn halt, was genau sich dazu eignet, verrät Kebelmann lieber nicht. Besonders lustig wird es immer am Herrentag, dann kommen Studenten, Lehrlinge und …