Regionalverkehr: Berlin-Pendler haben es schwer – Der lange Weg nach Falkensee, aus rbb-online.de

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Seit Berlin so teuer geworden ist, ziehen noch mehr Leute in den sogenannten #Speckgürtel. Zum Beispiel nach #Falkensee. Die Stadt wächst jedes Jahr um hunderte Einwohner, damit steigt auch die Zahl der Pendler. Der #Regionalverkehr kommt kaum mehr hinterher. Von Sylvia Tiegs

Da rauscht er durch, der Regionalexpress 6 aus Wittenberge nach Gesundbrunnen. Vier kurze Sekunden lang erschüttert der Zug die morgendliche Idylle am Bahnhof #Finkenkrug. Dann entschwindet er als roter Pfeil am Horizont. Schade eigentlich, denn Finkenkrug ist kein kleines Dörfchen im märkischen Irgendwo, sondern Ortsteil der auf die 50.000 Einwohner zusteuernden Stadt Falkensee – gleich hinter der westlichen Berliner Stadtgrenze. Tausende pendeln jeden Tag von hier aus nach Berlin, auch vom Bahnhof Finkenkrug. So wie Gabriela Kellner, die 60-Jährige muss zur Arbeit nach Charlottenburg.

Früher konnte sie ab Finkenkrug drei Züge pro Stunde nehmen, jetzt sind es nur noch zwei. Wenn sie ihren Zug direkt nach Charlottenburg um 7:38 Uhr verpasst, muss sie bis 8:19 Uhr warten: "Das sind 40 lange Minuten". Viel zu lang, um pünktlich zur Arbeit zu kommen und das direkt vor den Toren Berlins. Was skurril klingt, hat einfache Gründe. Anders als sonst hinter der Berliner Stadtgrenze, gibt es in Falkensee keinen S-Bahn-Anschluss. Nur die Regionalbahn steuert den Ort an, hat aber auf dieser Strecke immer den Nachrang vor den stark nachgefragten Fernverbindungen nach …