S-Bahn: DBV fordert nachhaltige Konsequenzen zur S-Bahn

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Seit heute Vormittag dreht sich wieder einmal kein S-Bahn-Rad. Nicht wegen
des Wetters oder unterlassener Instandhaltung. Wieder einmal ist an einem
wichtigen Knotenpunkt der Strom ausgefallen. Eine Betriebszentrale,
verantwortlich für die Steuerung und Überwachung fast des gesamten Berliner
Regional- und S-Bahn-Verkehrs, ist seit Stunden stromlos.
Im Mai brannte am Bahnhof Ostkreuz eine Kabelbrücke. Über mehrere Tage
fuhren die Berliner S-Bahnen nur eingeschränkt. Es gab keine Notfallpläne,
keine Reserven, keine zusätzlichen Kapazitäten, die den Ausfall hätten
auffangen können. Und jetzt? Strom kann immer unvorhergesehen ausfallen.
Dafür werden Notfallkonzepte und zusätzliche Anlagen bereitgehalten, die im
Fall des Falles sofort einspringen können. Sie werden für den Normalbetrieb
nicht gebraucht, sind aber für den Ernstfall unverzichtbar.
Warum gibt es für die jetzt stromlose Betriebszentrale keine Reserveanlagen
und -leitungen, die sofort hätten aktiviert werden können? Jedes
Wirtschaftsunternehmen ist für einen solchen Fall gerüstet — nur der
'Global Player' DB AG offenbar nicht.
Der DBV-Landesverband fordert deshalb wirksame und nachhaltige
Konsequenzen. Ausfälle und Störungen, die wegen nicht vorhandener Reserven
noch stunden- oder tagelang nachwirken, sind in den vergangenen Jahren viel
zu häufig vorgekommen, ohne dass die entsprechenden Reserven aufgebaut und
vorgehalten werden.
Zur Erinnerung: Während die Verkehrsunternehmen des DB-Konzerns
eigenwirtschaftlich handeln, ist die Infrastruktur — und hierzu gehört
auch die ausgefallene Betriebszentrale — im Bundeseigentum.
Bundesverkehrsminister Ramsauer muss endlich dafür sorgen, dass zu jeder
Tages- und Nachtzeit, im Sommer wie im Winter, einen stabilen und
zuverlässigen Eisenbahnverkehr gibt (Pressemeldung Deutscher
Bahnkunden-Verband, 16.12.11).

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