Bahnverkehr: Deutsche Bahn bereitet sich intensiv auf den Winter vor, Zusätzliche Millionen-Investitionen • Mehr Schneeräumkräfte, neue Weichenheizungen, mehr Werkstattkapazitäten und bessere Kommunikation • Umfangreiche Maßnahmen auch für den Herbst

http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/presse/presseinformationen/ubp/p20111005a.html

(Berlin, 5. Oktober 2011) Die Deutsche Bahn (DB) bereitet sich intensiv auf

Herbst und Winter vor. Allein in diesem Jahr investiert der Konzern über 70

Millionen Euro zusätzlich, bis 2015 werden es insgesamt rund 300 Millionen

Euro sein. Ziel ist eine nachhaltige Steigerung der Fahrzeug- und

Infrastrukturverfügbarkeit – gerade auch bei extremer Witterung.

„Wir wollen unseren Kunden auch bei starken Wintereinbrüchen einen

zuverlässigen und planbaren Zugverkehr bieten“, erklärte Ulrich Homburg,

DB-Vorstand Personenverkehr. „Daneben wollen wir vor allem im Störfall

unsere Kunden besser informieren und betreuen.“ Dazu hat die DB inzwischen

unter anderem mehr als 2.000 dynamische Schriftanzeiger (DSA) auf den

Bahnhöfen installiert, mit denen Kunden informiert werden, falls es zu

Abweichungen vom Fahrplan kommt.

Außerdem hat die DB mittlerweile in sechs Fernverkehrswerken bundesweit –

München, Frankfurt (Main), Köln, Dortmund, Hamburg und Berlin –

Enteisungsanlagen eingerichtet, um das Abtauen der Züge zu beschleunigen.

Eine Enteisung der Fahrzeuge ist unerlässlich, damit die Züge anschließend

gewartet werden können. Auch im Nahverkehr wurden mehr Abtaukapazitäten

bundesweit aufgebaut. Insgesamt stehen in diesem Winter zusätzlich zu den

Werkshallen acht Abtauzelte zur Verfügung, 200 neue Heizlüfter wurden

angeschafft und 13 Außenreinigungsanlagen mit Abtauanlagen nachgerüstet.

Trotzdem bleibt die Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Personenverkehr

angespannt. Durch die verkürzten Ultraschalluntersuchungen – zehnmal

häufiger als vom Hersteller vorgesehen – fehlen im täglichen Betrieb bis zu

18 ICE-Züge. Zusätzlich verspätet sich die Lieferung der 16 neuen ICE

3-Züge von Siemens. Zudem gibt es seit Längerem erhebliche Verzögerungen

bei der Auslieferung von 178 Nahverkehrstriebwagen des Typs Talent 2 von

Bombardier.

In der Infrastruktur gibt es technische Verbesserungen bei der Weichen- und

Signaltechnik. So wurde die Zahl der beheizten Weichen um rund 700 auf

jetzt knapp 48.000 gesteigert. Alle Weichen auf Strecken mit

fahrplanmäßigem Personenverkehr haben damit eine Weichenheizung. Die

Antriebe von rund 1.200 Weichen an besonders sensiblen Stellen werden mit

zusätzlichen Abdeckungen versehen, um sie widerstandsfähiger gegen

Schneeverwehungen und von Fahrzeugen herabfallende Eisbrocken zu machen.

Zudem hat die DB sämtliche Verträge mit Firmen für das Schneeräumen von

Bahnsteigen neu abgeschlossen. Im Ergebnis sind insgesamt mehr

Schneeräumkräfte im Einsatz. Mit Winterbeginn stehen bundesweit rund 600

Mitarbeiter zusätzlich in Bereitschaft, um wetterbedingte Störungen

schneller beseitigen zu können. Rund 6.000 Schneeräumkräfte sorgen in zwei

Schichten dafür, dass insbesondere Weichen nach Schneefall und Eisbildung

schneller wieder in Betrieb gehen. Ein GPS-gestütztes Meldesystem erlaubt

jederzeit eindeutige Rückmeldungen über den Räumzustand von Bahnsteigen und

verbessert die Disposition der Schneeräumkräfte.

Auch für den Herbst hat sich das Unternehmen umfangreich vorbereitet. 461

Fahrzeuge der Baureihe ET 423 (S-Bahn) wurden mit neuen Besandungsanlagen

und neuer Software nachgerüstet, um auch auf durch Herbstlaub rutschigen

Schienen optimal bremsen zu können. Außerdem hat die DB ein neues Verfahren

zur Schienenreinigung entwickelt, um besonders rutschige Streckenabschnitte

schneller wieder passierbar zu machen. Dazu sind in den Nachtstunden

Spezialfahrzeuge im Einsatz, die mit Hochdruckreinigern die Schienenköpfe

von Laub und Schmierfilm befreien. Auch auf diese Weise wird der Fahrplan

stabiler.

Herausgeber: Deutsche Bahn AG

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