Schiffsverkehr: Mitte ist weit weg, Seit 43 Jahren ist Rainer Wille als Fahrgastschiffer in Berlin unterwegs. Er hat das keinen Tag bereut, sagt er, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0808/berlin/
0005/index.html

Omas Purzelchen warten, akkurat in kleine Tüten verpackt, auf Käufer.
Einige Schritte von dem Stand mit diesen heißen Bällchen aus Rührteig und
Sahne entfernt wirbt ein Schild für Wurstsoljanka. So, als wäre nichts
passiert. Mitte mit seinen Pecan-Chocolate-Chip-Cookie- und
Chai-Latte-Welten scheint sich in einer anderer Stadt zu befinden, obwohl
es nur ein paar Kilometer spreeabwärts liegt. Hier im Treptower Hafen
dominiert traditionelle Kost. Und Gelassenheit.
„Berlin ist nicht nur Mitte“, sagt Rainer Wille und nimmt in aller Ruhe
einen Schluck Filterkaffee. Was auch sonst? Ein anderes Heißgetränk würde
nicht hierher passen. Die Tasse in der Hand, schaut der 60-Jährige vom
Führerstand des Motorschiffs „Sachsen“ aus zu, wie sich die meist älteren
Fahrgäste vor dem Anleger 6 in einer Reihe zum Einsteigen aufstellen. Der
Schiffsführer, der passend zum ausnahmsweise einmal schönen Wetter eine
kurze weiße Hose und ein kurzärmeliges weißes Hemd trägt, hat lässig auf
einem betagten Drehstuhl Platz genommen. Darauf wirkt der Kaulsdorfer wie
ein …

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