Regionalverkehr: DBV zum Wiederaufbau der „Heidekrautbahn“

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Der DBV fordert die Länder Berlin und Brandenburg auf, nach über 20 Jahren den Beschluss zum Wiederaufbau zu fassen und endlich die komplette Untersuchung zu veröffentlichen, kurz- und langfristige Ziele verbindlich zu beschließen.
Obwohl bei zahlreichen anderen Projekten beide Länder — Brandenburg und Berlin — gut zusammenarbeiten, hakt es beim Bahn- und Busverkehr immer. Die Stadtgrenze — die zugleich auch Landesgrenze ist — lebt in den Köpfen der Planer fort. Das ist auch bei der „Heidekrautbahn“ so. Angeblich ist die Untersuchung für den Wiederaufbau des seit dem Mauerbau am 13. August 1961 nicht mehr durchgängig befahrbaren Streckenastes fertig. Warum wird sie nicht endlich veröffentlicht? Das Ergebnis der Untersuchung soll über „2“ liegen — jeder für den Verkehr auf diesem Ast eingesetzte Euro bringt also einen doppelten Nutzen. Angesichts dieses hervorragenden Ergebnisses ist es unverständlich, warum immer noch abgewartet wird. Denn beide Länder hätten erhebliche Vorteile: weniger Autoverkehr, weniger Umweltemmissionen, eine gute Erreichbarkeit, mehr umweltverträglichen Tourismus.
Der Wiederaufbau wird noch viele Jahren in Anspruch nehmen. Deshalb sollte das Augenmerk auch auf die kurzfristig machbaren Verbesserungen gerichtet werden. Hierzu zählt nach Einschätzung des DBV-Landesverbandes der Einbau einer Weichenverbindung westlich des Bahnhofs Karow. Über diese Weichenverbindung wäre es möglich, schon jetzt die Züge über ihren heutigen Endbahnhof Karow bis nach Gesundbrunnen zu verlängern. Diese Weichenverbindung könnte innerhalb weniger Wochen eingebaut werden. Es scheint jedoch auch hier der Wille zu fehlen.
Der Bahnkunden-Verband Berlin-Brandenburg sieht im Zusammenhang mit der Forderung nach dem Wiederaufbau allerdings auch die Chance, den Schienenverkehr im nordöstlichen Raum komplett neu zu strukturieren und wirksam zu verbessern. Insgesamt vier mögliche Varianten der Anbindung sind denkbar. Mit dazu gehören sollte auf alle Fälle der Bau des Regionalbahnhofs Karower Kreuz am Schnittpunkt von Außenring und der Strecke Bernau — Gesundbrunnen. Auch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs nach Liebenwalde ist — zumindest für den Tourismusverkehr — eine interessante Option!
Das ständig vorgebrachte Argument des angeblich fehlenden Geldes sowohl für den Wiederaufbau der Schieneninfrastruktur als auch für die Bestellungen der Zugleistungen sind für den DBV-Landesverband nur vorgeschoben. Die Untersuchung hat doch gezeigt: jede Investition spart Geld — jeder investierte Euro bringt volkswirtschaftlich 200 % Zinsen (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg e. V., 29.07.10).

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