Bahnverkehr + Regionalverkehr: Abgekupfert, aus Der Tagesspiegel

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14.04.2007/3198995.asp

Ein paar Kabel, das große Geld: Immer mehr Kriminelle stehlen Buntmetalle von Bahnstrecken. Das Täterprofil: männlich, deutsch, sozial schwach. Vergangenes Jahr registrierte die Bundespolizei 2500 Delikte. Für die Deutsche Bahn ist das ein Schaden in Millionenhöhe – und ein Sicherheitsproblem

Die Diebe warten längst nicht mehr auf den Schutz der Nacht. „Wir haben sehr viele Fälle, wo tagsüber einfach frech an die Bahnstrecken rangegangen wird, und dann wird Metall abgeschraubt“, seufzt Moritz Wieck. Oder abgesägt, abgeklemmt, abgerissen. Wieck ist Polizeioberrat der Bundespolizei, kurz BPOL – früher hieß das BGS, Bundesgrenzschutz. Die Bundespolizei war aber neben den Grenzen der Republik auch immer schon zuständig für Flughäfen und Bahnhöfe. Seit 2005 ist Wieck Leiter der Bundespolizeiinspektion Ostbahnhof. Die umfasst ein riesiges Areal aus Gebäuden, Gleisanlagen, Brachen und Baustellen. Die Diebe, die Wieck und der BPOL etwa genauso lange heftig zu schaffen machen, sind scharf auf Leiter der anderen Art: Buntmetall, vor allem Kupfer. „Hier“ – er zeigt auf ein zentimeterdickes Kabel, das zwischen raschelnden, trockenen Halmen über den Betonsockel eines der Oberleitungsmasten läuft, „das ist so ein Erdungskabel. Oder da – eine Signalleitung. Schnipp-schnipp, mitnehmen.“
Etwas scheint an ihm zu zerren, wenn er an einem potentiellen Tatort …

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