S-Bahn + Bahnhöfe: Bei der S-Bahn Berlin GmbH läuft „Aktion Frühjahrsputz“ für die Bahnhöfe.

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Nicht nur die Wohnung wird zum Frühling auf Vordermann gebracht. Auch die S-Bahn Berlin GmbH führt eine „Aktion Frühjahrsputz“ auf den S-Bahnhöfen durch. „So beseitigen wir die Spuren des Winters, hervorgerufen von zig Millionen mit Granulat und Schneematsch benetzten Schuhen“, sagt Gerd Jacob, Leiter Infrastrukturmanagement der S-Bahn Berlin.

Insgesamt gibt das Unternehmen rund 10,6 Millionen Euro jährlich für die Reinigung seiner Fahrzeuge und der Bahnhöfe aus. Für die Züge stehen jährlich rund 4,75 Millionen Euro bereit. Bei den Stationen sind es rund 5,4 Millionen Euro für die tägliche Reinigung, die Graffitireini-gung und den Winterdienst. 400.000 Euro stehen zusätzlich für Sonderaktionen wie den „Frühjahrsputz“ bereit.

Die Reinigungsmaßnahmen für 152 S-Bahnhöfe organisiert die S-Bahn Berlin im Auftrag des Eigentümers DB Station&Service. Die Zyklen sind nach der verkehrlichen Bedeutung der Bahnhöfe gestaffelt. Wichtige Bahnhöfe in der Innenstadt wie z.B. Jannowitzbrücke und Pots-damer Platz haben bis zu 16 Stunden einen Präsenzdienst und werden im Grunde genommen permanent gereinigt. Die Nassreinigung erfolgt hier in der Regel dreimal in der Woche. Hierfür setzten die beauftragten Firmen spezielle Maschinen ein, zum Beispiel einen so genannten Scheuersaugautomat oder Spezialgeräte zum Säubern der Rolltreppen oder der Blindenleitstreifen auf den Bahnsteigen. S-Bahnhöfe mit hohem Fahrgastaufkommen wie Gesundbrunnen werden dreimal täglich gereinigt und erhalten zweimal in der Woche eine Nassreinigung. Auf dem größten Teil der reinen S-Bahnstationen wird zweimal täglich sauber gemacht. Zusätzlich einmal in der Woche steht eine Nassrein-ung an. Selbst die Haltepunkte mit nur geringem Reisendenaufkom-men werden mindestens einmal täglich gereinigt. Dies betrifft einige wenige Bahnhöfe auf Außenstrecken. Große Mischbahnhöfe wie Zoologischer Garten oder Ostbahnhof werden durch DB Station&Service mit noch größerer Intensität gesäubert. Dort sind die Kräfte 24 Stunden präsent, nass wird bis zu sieben Mal die Woche gereinigt.

Bei den Zügen wird ebenfalls mehrmals am Tag saubergemacht. „Auf 17 Endbahnhöfen sammeln die Reinigungskräfte Abfälle aus den Wagen, fegen und wischen, wenn es die Standzeit zulässt,“ sagt Fahrzeugchef Arnold Nitsch. Weiterhin werden die Züge in den Werkstätten Friedrichsfelde, Grünau und Wannsee sowie in den Außenstellen Erkner und Oranienburg gereinigt. Alle sieben Tage kommen sie in den Werkstätten auch in die Waschanlage. Einmal im Monat steht dort eine gründliche Reinigung speziell der Fußböden und der Scheiben von innen an. Vierteljährlich wird eine Grundreinigung aller wagerechten Flächen und halbjährlich eine Hauptreinigung aller waagerechten und senkrechten Flächen durchgeführt. Und schließlich durchläuft jedes Fahrzeug einmal im Jahr eine intensive Hauptreinigung, bei der „bis in die letzten Ecken“ geputzt und gewienert wird.

Täglich sind etwa 120 Arbeitskräfte von sieben Reinigungsfirmen auf den Bahnhöfen im Einsatz. Im Rahmen von Sonderleistungen oder Winterdienstleistungen kann sich diese Anzahl auch verdoppeln oder verdreifachen. Um die Züge kümmern sich 53 Mitarbeiter, davon 18 in den fünf Triebwagenhallen und 35 auf den 17 Endbahnhöfen.

Lässt sich im Haushalt mit einer Flasche Meister Proper und 300 Litern Wasser das halbe Jahr putzen, kommen bei der S-Bahn ganz andere Dimensionen zusammen. Für die Reinigung von Bahnsteigen und Bahnhofsgebäuden werden im Jahr ca. 3.000 Kubikmeter Wasser und etwa 190.000 Liter Reinigungsmittel verbraucht. Zum Entfernen von Graffiti oder zum Säubern von Edelstahlflächen muss der Reiniger unverdünnt eingesetzt werden. Für die Züge werden etwa 30.000 Kubikmeter Wasser und 30.000 Liter Reinigungsmittel benötigt. Das Waschwasser wird im Regelfall aufbereitet und für einen neuen Waschzyklus verwendet, wodurch weniger Frischwasser benötigt wird. Allein von den S-Bahnhöfen werden pro Jahr rund 15.000 Kubikmeter Abfall entsorgt, hinzu kommen 5.000 Kubikmeter von den Mischbahnhöfen. Der größte Teil davon ist Papier, gefolgt von Restmüll, Verpackungen und Glas. In den Fahrzeugen fallen 1.600 Kubikmeter Müll an, der wie auf den Bahnhöfen getrennt entsorgt wird.

Neben der normalen Reinigung macht dem Unternehmen vor allem der Vandalismus zu schaffen. „Wir müssen im Jahr etwa 180.000 Quadratmeter Fläche auf den Bahnhöfen von Graffiti befreien. Allein das kostet uns annähernd eine Million Euro“, betont Gerd Jacob. Insge-samt schätzt die S-Bahn die Vandalismusschäden für die Bahnhöfe auf ca. 1,6 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 2,9 Millionen Euro bei den Fahrzeugen. Hier sind es neben den Schmiererein in oder an den Fahrzeugen vor allem zerkratzte Scheiben. Fahrzeugchef Nitsch appelliert: „Schauen Sie nicht weg, wenn jemand den Filzstift zückt oder mit einem Nagel eine Scheibe mutwillig zerstört, sondern rufen Sie den BGS.“ Unter der Rufnummer 0 18 05 / 23 45 66 nehmen die Beamten der für den Bahnbereich zuständigen Polizei des Bundes Hinweise entgegen. Sollten diese dazu führen, dass ein Täter überführt werden kann, lobt die S-Bahn Berlin eine Belohnung von bis zu 600 Euro aus. Ein weiterer Ansprechpartner ist das Kundentelefon der S-Bahn unter 030 / 29 74 33 33.

Andreas Fuhrmann
Stellv. Pressesprecher

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